Transzendenz als Kraftquelle zum Widerstand

 

 

Renata Schmidtkunz (© Lukas Beck)
Renata Schmidtkunz (© Lukas Beck)
Orangerie im Schloss Hellbrunn, Salzburg (pts022/21.05.2019/13:10) - In politisch und gesellschaftlich so bedeutenden Tagen - Regierungskrise, EU-Wahlen, die vermehrte Suche nach überzeugenden Werten, der schleichende Verlust des Vertrauens in fast alle und alles, die unsere jüngere Vergangenheit klären und die nahe Zukunft prägen - informierte Renata Schmidtkunz als Kennerin der politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Strömungen und hat in ihren Ö1-Gesprächen mit Vielen und für Viele neue Horizonte öffnen können. Die Fähigkeit, über Grenzen zu denken, den Tellerrand nicht als Grenze festzuschreiben und immer wieder neue Alternativen zu sehen und anzustreben, ist ihr Anliegen. Ihr neues Buch "Himmlisch frei!" ist ein Plädoyer für eine neue Interpretation von Transzendenz als Kraftquelle zum kreativen und sinnorientierten Widerstand. Ihr analytischer Klarblick und ihre humanistische Haltung werden ihren Impuls spannend machen und viel Anlass zum Dialog am Podium und mit dem Publikum, zum Nachdenken und zum Handeln geben.

 Impulse zum Sinn

als Begegnungs- und Austauschformat des Sinnzentrums Salzburg und des Institutes für Logotherapie und Existenzanalyse Salzburg. Mehrmals im Jahr laden wir impulsgebende Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Gesellschaft und Kultur ein, um den je eigenen Beitrag zur Reflexion und Weiterentwicklung des persönlichen und auch des gesellschaftlich-politisch-kirchlichen Lebens vorzutragen. Impulse zum Sinn wollen nicht einfach weitere Impulse hinzufügen, sondern helfen, sich zu orientieren, zu vertiefen, zu öffnen und zu erweitern.

talk with a view
Der Ort der Orangerie des Schlosses ist exklusiv, intim und bietet einen wunderbaren Blick. Es geht uns aber nicht nur um eine schöne Aussicht, sondern auch um Einsicht und Weitsicht, um Vision und Tiefe. Der traditionsreiche Rahmen soll Begegnung für mutige Schritte in das kommende Jahrzehnt fördern.

Vision 2020
Auf den Impulsvortrag folgen 20 Minuten Podiumsgespräch mit dem Referenten und dem Leiter des Sinnzentrums Christoph Schlick moderiert von der Ö1 Journalistin Elisabeth Nöstlinger-Jochum. Dann gibt es 20 Minuten Dialog zwischen Publikum und Podium, gefolgt von der Möglichkeit zu Begegnung bei Brot und Wein.

SinnZENTRUM Salzburg - Sinn-erfülltes Leben und Arbeiten ist uns ein großes Anliegen
Im SinnZENTRUM Salzburg geben wir dem menschlichen Streben nach Sinn und Werten seinen wohlverdienten Platz. Wir wollen eine Plattform sein, die Raum für Entfaltung mit vielfältigen Möglichkeiten für jede Einzelne und jeden Einzelnen, sowie auch Teams und Gruppen bietet.

SinnZENTRUM Ansprechpartner: Ruth Rambousek Tel.: +43 662 828501 E-Mail: r.rambousek@sinnzentrum.a

 

Mag. Renata Schmidtkunz
Geboren 1964 in Hattingen/Ruhr. Aufgewachsen in einem evangelischen Pfarrhaus in Niederösterreich, Oberösterreich und Kärnten. Studium der Evangelischen Theologie in Wien und Montpellier/Frankreich. Seit Januar 1990 als Moderatorin, Redakteurin und Dokumentarfilm-Regisseurin beim ORF: erst in der Abteilung Religion im Fernsehen, wo sie zahlreiche, heute noch existierende Sendungen (mit)erfunden, gestaltet und moderiert hat. Zum Beispiel "kreuz und quer" oder die "Religionen der Welt".

Felix qui potuit rerum cognoscere causas  

 

 

Gemäß dem Vergilschen Motto bietet die Augustinus-Akademie ein Studienforum zur geistigen Neuorientierung, Vertiefung eigener Schwerpunkte und Erweiterung und Ergänzung vorhandener (Er-)Kenntnisse.  Viele Gelehrte sind angefüllt mit einer selbst erarbeiteten Wissenschaft, oft erweisen sie sich aber als ungeeignet, durch ihr Wissen einen besonderen Eindruck auf die Mitmenschen zu machen, also ihr Wissen adäquat weiterzugeben. Selbst Kult-Wissenschaftler Albert Einstein gehörte zu solchen. Als lehrender Professor an  der Vorgängeruni der Humboldt-Universität versagte er komplett. Es gibt nicht wenige Gelehrte, die ihr geistiges Werk für sich behalten oder es nur im kleinen Kreis präsentieren, sie gelten als "Privatgelehrte". Andere drängt es zur Arbeit am Schreibtisch und späteren Publikationen, von denen sich hier durch kleine oder größere wissenschaftliche Aufsätze einige wiederfinden. Im wissenschaftlichen Austausch kann es es anstehen, die Rede- und Lehrkunst zu erlernen. Vom stillen Leser und Lerner entwickelt man sich zum sozial denkenden Wissenschaftler, der in der Studiengruppe seine Position hat, Wissen weitergibt und annimmt. 

 

Ästhetik-Professor Bazon Brock findet eine ganz eigene Definition von "Akademie":

 

"Die Akademie ist der Versuch, eine Gemeinschaft zu bilden, die dem Academus entspricht, eine Akademie ist ein Zusammenschluß von Menschen, die sich in anstrengenden Zeiten, vornehmlich in Zeiten des Analphabetismus und der allgemeinen Zerstreuung durch kriegerische oder sonstige evolutionäre Prozesse wechselseitig garantieren, daß das, was sie tun, sinnvoll ist. Wir schreiben, wir malen, wir musizieren, wir komponieren und spielen Theater.

 

D.h. eine Akademie wäre ein Zusammenschluß von Menschen, die sich als Schreiber garantieren, daß das Schreiben einen Sinn hat, weil es Leute gibt, die es lesen: nämlich alle anderen Mitglieder der akademischen Gemeinschaft, denn das ist sehr sinnvoll, wenn wir zur Gemeinschaft des akademischen Typs gehören; dann übernehmen wir die Verantwortung dafür, daß Schreiben, Musizieren, Malen sinnvoll von den Malern, Schreibern, Komponisten betrieben werden kann, weil es Leute gibt, die lesen, betrachten, die zuhören und zwar wirklich auf der Ebene der Gleichwertigkeit  des Rezipienten zum Produzenten.

 

 Das hat eine sehr mäßigende und erzieherische Maßnahme, nämlich wenn wir 100 Akademiker in einer  Gemeinschaft hätten, dann könnte jeder Schreiber, um eine Seite zu publizieren nur die Möglichkeit, gelesen zu werden, einklagen, indem er 99 Seiten seiner Kollegen liest.

 

Es ist nur derjenige "Maler", der würdigt, was andere gemalt haben, sonst ist es sinnlos, Maler zu sein. Also sind Akademien heute dringender als je zuvor, Zusammenschlüsse von Leuten, die die Sinnhaftigkeit ihres eigenen Tuns in aller gutsinnigsten Weise begründet haben möchten: diejenige Vergesellschaftung, in der man sich gegenseitig Sinnhaftigkeit garantiert."

 

                     Prof. Dr. Bazon Brock: Kunst als unabdingbare Kritik an der Wahrheit, Vortrag vom 29. Januar 2014

                                                                                                  Bazon Brock ist Rektor der DENKEREI in Berlin SO36